Im Internetzeitalter kauft man sich für einen zweistelligen Betrag, z. B. beim großen Auktionshaus, ein Zertifikat. Ein paar online Tutorials gibt es dazu und zack – ist man zertifizierte Nageldesignerin.
Das war, als ich meine Schulung im Jahr 1995 absolviert habe, noch ganz anders. Diese hat mehrere tausend Euro gekostet und ging über drei Monate. Sie lehnte eher an eine richtige Berufsausbildung an. In mehreren unterschiedlichen Modulen und Praxisphasen wurde fundiertes Fachwissen, auch zu Themen, wie Chemie und Dermatologie, vermittelt. Die ersten 3 Jahre nach der erfolgreich absolvierten Ausbildung habe ich erst einmal nur meine eigenen Nägel gemacht. Immer und immer wieder.

Ich habe einen immens hohen Anspruch an mich und meine handwerkliche Arbeit und bis ich soweit war, dass ich sagen konnte, als meine eigene Kundin würde ich für dieses Ergebnis Geld bezahlen und zwar gerne, hat es tatsächlich mehrere Jahre gedauert. Bis heute mache ich mir meine Nägel ausschließlich selbst.
Als ich in Hamburg und in Aachen lebte, führte ich hier bereits selbstständig Nagelstudios im Ladenlokal, in Aachen zusammen mit einer Geschäftspartnerin und Mitarbeiterinnen. Wir haben laufend Fortbildungen absolviert und Kurse, wie „Fräser professional“ oder „gems and charms“ belegt, um immer auf dem Laufenden zu bleiben. In 2003 habe ich dann noch meinen Ausbilderschein bei der damaligen Firma Tennails erworben.

Ich wurde Mama und mein Weg führte mich dann nach Klein Meckelsen, wo ich heute lebe und noch immer, durchgehend seit nunmehr fast 30 Jahren, in meinem großen, gemütlichen Homestudio, noch immer Nägel mache und das auch nach so langer Zeit immer noch wahnsinnig gern. Wenn ich keine Nägel mache, dann rede ich über das Nägelmachen, oder ich sehe mir Videos von anderen Leuten an, wie die Nägel machen.

Das Naildesign begleitet mich nun fast mein ganzes Leben und es hat für mich kein bisschen an Faszination verloren.